The National Times - Eltern von angeblich zu Tode vernachlässigter Frau in Landau freigesprochen

Eltern von angeblich zu Tode vernachlässigter Frau in Landau freigesprochen


Eltern von angeblich zu Tode vernachlässigter Frau in Landau freigesprochen
Eltern von angeblich zu Tode vernachlässigter Frau in Landau freigesprochen / Foto: © AFP/Archiv

Im Prozess um eine angeblich zu Tode vernachlässigte Frau sind der Vater und die Stiefmutter vom Landgericht Landau freigesprochen worden. Die Kammer habe nicht feststellen können, dass die Angeklagten den tödlichen Ausgang der Krankheit ihrer Tochter hätten voraussehen können und schon gar nicht, dass sie ihn für möglich gehalten und billigend in Kauf genommen hätten, teilte das Gericht am Montag mit.

Textgröße ändern:

Die Staatsanwaltschaft hatte den Vater und die Stiefmutter wegen der Tötung durch Unterlassen und Freiheitsberaubung angeklagt. Aus Sicht der Anklagebehörde hatten sie ihre physisch und psychisch schwer kranke Tochter zwischen Dezember 2021 und Februar 2022 nicht ausreichend versorgt und keine ärztliche Hilfe in Anspruch genommen, so dass sie schließlich an Entkräftung und an ihren Krankheiten starb.

Dem Vater warf die Staatsanwaltschaft zudem vor, seine Tochter in ihrem Zimmer eingesperrt und sie an ihr Bett gefesselt zu haben. Vom Gericht hieß es am Montag, es sei nicht sicher auszuschließen, dass die Fesselung erfolgte, um die Betroffene vor Selbstverletzung zu schützen und damit ein rechtfertigender Notstand vorlag. Es habe auch nicht aufgeklärt werden können, ob die Fesselung nach dem Willen der Tochter geschah, die ärztliche Hilfe konsequent ablehnte.

Die Sachverhaltsaufklärung sei schwierig und dadurch geprägt gewesen, dass sich die Vorfälle im engsten Familienkreis zugetragen hätten, hieß es vom Gericht. Diejenigen, die zur Aufklärung hätten beitragen können, hätten von ihrem Recht zu Schweigen Gebrauch gemacht beziehungsweise sich auf ihr Zeugnisverweigerungsrecht berufen.

Die Staatsanwaltschaft forderte laut Gericht in ihrem Plädoyer, die Angeklagten wegen fahrlässiger Körperverletzung zu Geldstrafen zu verurteilen. Die Verteidigung plädierte auf Freispruch.

T.F.Russell--TNT

Empfohlen

45 Demokratieaktivisten in Hongkong zu Haftstrafen verurteilt

In Hongkongs bislang größtem Prozess gegen Aktivisten der Demokratiebewegung sind am Dienstag alle 45 Angeklagten zu Haftstrafen verurteilt worden. Den ehemaligen Jura-Professor Benny Tai, der als Drahtzieher ausgemacht wurde, trifft mit zehn Jahren Gefängnis die längste Strafe. In dem Verfahren ging es um von den Demokratie-Aktivisten organisierte inoffizielle Vorwahlen für die Parlamentswahl in der chinesischen Sonderverwaltungszone im Jahr 2000. Australien und die USA übten umgehend Kritik an der Verurteilung.

Bundesgerichtshof verhandelt über Rückzahlung von Bankgebühren

Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe verhandelt am Dienstag (10.00 Uhr) über die Rückzahlung von Bankgebühren. Konkret geht es um die Kosten für die Führung eines Girokontos und die Girocard. Die Sparkasse Ingolstadt Eichstätt erhob ab 2018 bei einem Bestandskunden Gebühren und informierte ihn im Oktober 2017 darüber. (Az. XI ZR 139/23)

17-Jähriger soll eigenen Vater ermordet haben: Prozess in Mainz begonnen

Weil er seinen eigenen Vater ermordet haben soll, muss sich ein 17-Jähriger seit Montag vor dem Landgericht Mainz verantworten. Nach Angaben eines Gerichtssprechers in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt wurde zu Prozessbeginn die Anklage verlesen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Jugendlichen Mord vor. Wegen des Alters des Angeklagten wird ohne Öffentlichkeit verhandelt.

Partnerin getötet: 81-Jähriger in Bayern in Untersuchungshaft

Nach dem Tod einer 76 Jahre alten Frau im bayerischen Hammelburg ist ihr 81 Jahre alter Partner wegen Totschlags in Untersuchungshaft gekommen. Es sei davon auszugehen, dass der Mann für den Tod seiner Partnerin verantwortlich sei, teilte das Polizeipräsidium Unterfranken am Montag in Würzburg mit.

Textgröße ändern: