The National Times - Tödliche Silikonölspritze in Penis: BGH verwirft Revision von Angeklagtem

Tödliche Silikonölspritze in Penis: BGH verwirft Revision von Angeklagtem


Tödliche Silikonölspritze in Penis: BGH verwirft Revision von Angeklagtem
Tödliche Silikonölspritze in Penis: BGH verwirft Revision von Angeklagtem / Foto: © AFP/Archiv

Weil er einem Bekannten Silikonöl in die Genitalien spritzte, muss ein früherer Kellner ins Gefängnis. Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe verwarf laut einem am Donnerstag veröffentlichten Beschluss die Revision des Manns aus Nordrhein-Westfalen gegen das Urteil des Wuppertaler Landgerichts. Dieses hatte den damals 46-Jährigen im August wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu fünf Jahren Haft verurteilt. (Az. 3 StR 61/24)

Textgröße ändern:

Es stellte fest, dass der Angeklagte seinem damals 31 Jahre alten Bekannten im Juli 2019 Silikonöl in den Penis injiziert habe. Der Bekannte litt demnach unter einem erheblich beeinträchtigten Selbstwertgefühl, betrieb intensives Bodybuilding und setzte Anabolika ein. Dadurch habe er die Statur eines Extremkraftsportlers erlangt - seinen Penis und seine Hoden aber zu klein gefunden. Darum habe er sich entschieden, seine Genitalien mit Silikonspritzen vergrößern zu lassen.

Über Internetforen sei er in Kontakt zu dem Angeklagten gekommen, der damals als Kellner arbeitete. Er habe aber vorgegeben, ausgebildeter Krankenpfleger zu sein. Außerdem behauptete er laut Urteil, dass er hochwertiges medizinische Silikonöl verwende - in Wirklichkeit sei es preiswertes Öl gewesen, das für die Schmierung von Maschinen in der Industrie vorgesehen sei.

Zwischen November 2017 und Juli 2018 ließ sich der Mann den Feststellungen zufolge viermal durch den Angeklagten Silikonöl spritzen - bis zu 280 Milliliter pro Injektion. Am 24. Juli 2019 sei er erneut zu dessen Wohnung gegangen, wo ihm der Angeklagte eine weitere Spritze gegeben habe. Zu Hause habe sich der Gesundheitszustand des 31-Jährigen rapide und massiv verschlechtert.

Am 26. Juli kam er ins Krankenhaus. Die Ärzte diagnostizierten eine Lungenembolie als Folge der Injektion. Der Mann wurde in ein künstliches Koma versetzt. Er starb nach sieben Monaten ununterbrochener intensivmedizinischer Behandlung an multiplem Organversagen. Nach dem Urteil in Wuppertal wandte sich der Angeklagte an den BGH, um es überprüfen zu lassen. Dieser fand jedoch nun keine Rechtsfehler zu seinem Nachteil.

S.Lee--TNT

Empfohlen

Gericht: Abwahl von Bürgermeister von Ratzeburg durch Bürgerentscheid war ungültig

Die Abwahl des früheren Bürgermeisters von Ratzeburg, Gunnar Koech (parteilos), durch einen Bürgerentscheid im Jahr 2021 ist einem Gerichtsurteil zufolge ungültig gewesen. In einem von Koech angestrengten Verfahren gegen die Stadt Ratzeburg entschied das schleswig-holsteinische Verwaltungsgericht in Schleswig nach Angaben vom Mittwoch zu dessen Gunsten. Die Stadt habe in einer im Vorfeld an die Wahlberechtigten verschickten Standpunktepapier gegen das sogenannte Sachlichkeitsgebot verstoßen. (Az. 6 A 10014/21)

Mehr als 20 Festnahmen bei europaweitem Schlag gegen Schleuserbande

Bei einem europaweiten Schlag gegen eine Schleuserbande sind nach Ermittlerangaben mehr als 20 Menschen festgenommen worden. Allein vier in Deutschland festgenommene Beschuldigte sollen für 120 Schleusungen mit mindestens 748 Geschleusten verantwortlich sein, wie die Bundespolizeiinspektion München und die Staatsanwaltschaft Traunstein am Mittwoch mitteilten. Zwei Menschen sollen bei einer Schleusung gestorben sein.

Urteil in Düsseldorf: Zwei Jahre Haft für Raser nach tödlichem Verkehrsunfall

Nach einem tödlichen Verkehrsunfall in Nordrhein-Westfalen mit mehr als 200 Stundenkilometern ist ein 48-jähriger Raser zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das Landgericht in Düsseldorf verurteilte den Angeklagten unter anderem wegen fahrlässiger Tötung zu zwei Jahren Haft ohne Bewährung, wie eine Gerichtssprecherin am Mittwoch sagte. Damit hob das Gericht eine zuvor vom Amtsgericht Neuss verhängte Bewährungsstrafe auf. Bei dem Unfall war 2023 ein 33-jähriger Mann ums Leben gekommen.

Baby in Glascontainer: Urteil gegen Mutter wegen versuchten Mordes rechtskräftig

Rund ein Jahr nach dem Ablegen ihres neugeborenen Babys in einen Glascontainer ist das Urteil gegen die Mutter wegen versuchten Mordes rechtskräftig. Der Bundesgerichtshof (BGH) bestätigte das Urteil des Landgerichts im baden-württembergischen Ulm, wie er am Mittwoch mitteilte. Es hatte die 38-Jährige im Mai zu einer Freiheitsstrafe von zehn Jahren verurteilt. Die Angeklagte wurde auch der gefährlichen Körperverletzung schuldig gesprochen.

Textgröße ändern: