The National Times - Missbrauchsermittlungen gegen früheren Kollegen von Ex-EKD-Chefin Kurschus eingestellt

Missbrauchsermittlungen gegen früheren Kollegen von Ex-EKD-Chefin Kurschus eingestellt


Missbrauchsermittlungen gegen früheren Kollegen von Ex-EKD-Chefin Kurschus eingestellt
Missbrauchsermittlungen gegen früheren Kollegen von Ex-EKD-Chefin Kurschus eingestellt / Foto: © AFP/Archiv

Die Siegener Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen einen ehemaligen Kollegen der früheren EKD-Ratsvorsitzenden Annette Kurschus im Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein eingestellt. Wie die Ermittlungsbehörde am Freitag mitteilte, wurde der Straftatbestand des sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen entweder nicht verwirklicht oder war in anderen Fällen bereits verjährt. Im Zusammenhang mit den Anschuldigungen gegen den Kirchenkreismitarbeiter war Kurschus im November nach Vertuschungsvorwürfen von ihrem Amt als Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche (EKD) zurückgetreten.

Textgröße ändern:

Nach einem Bericht der "Siegener Zeitung" vom vergangenen Jahr soll Kurschus bereits in den 90er Jahren über massive Vorwürfe sexualisierter Gewalt gegen den ehemaligen Kollegen informiert gewesen sein. Sie selbst gab damals an, erst 2023 von den Vorwürfen erfahren zu haben.

Als Folge der Vorwürfe trat Kurschus im November von der evangelischen Kirchenspitze zurück. Kurschus blieb auch in ihrer Rücktrittserklärung bei der Haltung, sich nichts vorwerfen zu müssen. Die Theologin sagte damals, sie sei mit der Familie des Manns befreundet. Sie habe etwas von der homosexuellen Neigung des mit einer Frau verheirateten Manns und von dessen ehelicher Untreue mitbekommen, nichts aber von möglichen Missbrauchstaten.

Die 61 Jahre alte Kurschus war zwei Jahre lang Ratsvorsitzende der EKD als Nachfolgerin von Heinrich Bedford-Strohm. Nach Margot Käßmann war sie die zweite Frau an der Spitze der deutschen Protestanten. Seit April ist Kurschus als Pastorin und Seelsorgerin in den von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel in Bielefeld tätig, wie diese zuvor bekanntgaben.

M.A.Walters--TNT

Empfohlen

Gisèle Pelicots Anwalt: "Prozess von Avignon" soll in die Geschichte eingehen

Der Aufsehen erregende Vergewaltigungsprozess von Avignon soll nach dem Willen des Opferanwalts in die Geschichte eingehen und den Blick der Gesellschaft auf sexuelle Gewalt ändern. Es sei zu hoffen, dass der Prozess dazu beitrage, "die in der männlichen Vorstellung verankerte Idee zu ändern, dass der Körper der Frau ein Objekt der Eroberung sei", sagte Gisèle Pelicots Anwalt am Mittwoch in der französischen Stadt.

Bundesgerichtshof bestätigt Bewährungsstrafe gegen Maskenrichter von Weimar

Im sogenannten Maskenstreit von Weimar ist das Urteil gegen Amtsrichter Christian D. rechtskräftig. Der Bundesgerichtshof (BGH) bestätigte am Mittwoch in Karlsruhe die Verurteilung von D. durch das Landgericht Erfurt zu zwei Jahren Freiheitsstrafe auf Bewährung wegen Rechtsbeugung. D. hatte im April 2021 als Familienrichter an zwei Schulen die Maskenpflicht gekippt und dabei laut Urteil sein Richteramt missbraucht. (Az. 2 StR 54/24)

Nachbar mit Bolzenschuss und Messer getötet: Angeklagter soll in Psychiatrie

Nach einem tödlichen Angriff mit einem Bolzenschussgerät und einem Messer auf einen Nachbarn ist ein 37-Jähriger in Nordrhein-Westfalen in die Psychiatrie eingewiesen worden. Das Landgericht Bielefeld folgte damit den gleichlautenden Anträgen von Staatsanwaltschaft und Verteidigung, wie eine Gerichtssprecherin am Mittwoch sagte. Der Mann handelte im Verfolgungswahn und war deshalb schuldunfähig.

Niedersachsen: 21-Jähriger kollabiert bei Polizeieinsatz und stirbt anschließend

Ein 21-Jähriger ist im niedersächsischen Apen während eines Polizeieinsatzes zusammengebrochen und anschließend gestorben. Das Geschehen ereignete sich am Montag in der Wohnung des Manns nach Hinweisen auf einen mutmaßlichen psychischen Ausnahmezustand, wie die Polizei in Cloppenburg und die Staatsanwaltschaft Oldenburg am Mittwoch mitteilten. Hinzugezogene Einsatzkräfte nahmen aus der Wohnung die Hilferufe einer Frau wahr und drangen daher in die Räume ein.

Textgröße ändern: