The National Times - Macron stellt Debatte über Autonomie Korsikas in Aussicht

Macron stellt Debatte über Autonomie Korsikas in Aussicht


Macron stellt Debatte über Autonomie Korsikas in Aussicht
Macron stellt Debatte über Autonomie Korsikas in Aussicht

Nach tagelangen Unruhen auf der französischen Insel Korsika hat Präsident Emmanuel Macron eine Debatte über eine Autonomie der Insel in Aussicht gestellt. "Die Aufnahme Korsikas in die Verfassung, die Frage der Zuständigkeiten und eventuell der Autonomie sind keine Tabuthemen", sagte Macron am Donnerstag in Aubervilliers. Unterdessen setzte die Justiz die Haftstrafe für den im Koma liegenden korsischen Häftling Yvan Colonna aus.

Textgröße ändern:

Zuerst müsse aber Ruhe einkehren auf der Insel, sagte Macron mit Blick auf die tagelangen Unruhen, die nach dem Angriff eines Mithäftlings auf Colonna aufgeflammt waren. "Die Debatte muss klären, was Autonomie bedeuten soll", fügte er bei der Vorstellung seines Wahlprogramms hinzu.

Macron stellte Reformen in Aussicht, "die die historischen, geografischen und kulturellen Besonderheiten Korsikas" anerkennen sollten. Dabei müsse aber klar sein, dass Korsika zur französischen Republik gehöre, deren Amtssprache Französisch sei.

Die Aussetzung der Haftstrafe für Colonna wurde von dessen Familie mit Erleichterung aufgenommen. Colonna befand sich im südfranzösischen Arles in Haft und liegt derzeit in Marseille im Krankenhaus. Die Verlegung der korsischen Häftlinge auf die Insel ist seit Jahren ein Streitthema zwischen Korsika und der Regierung.

Innenminister Gérald Darmanin beendete am Donnerstag einen zweitägigen Besuch auf Korsika, bei dem er versuchte, die Wogen zu glätten. Bei gewaltsamen Ausschreitungen am Sonntag waren 102 Menschen verletzt worden, unter ihnen 77 Sicherheitskräfte. Viele Korsen machten den Staat für den Angriff auf Colonna mitverantwortlich.

Der Vorfall hat Frustrationen von Befürwortern einer größeren Autonomie aufleben lassen. Sie fordern unter anderem, den Sonderstatus der Insel in der Verfassung festzuschreiben und die Existenz eines "korsischen Volks" anzuerkennen.

Der wegen Mordes an einem Präfekten zu lebenslanger Haft verurteilte Colonna wird auf Korsika von vielen als Held im Kampf für die Unabhängigkeit der Insel von Frankreich verehrt. Korsika war jahrzehntelang von Attentaten erschüttert worden.

R.Evans--TNT

Empfohlen

Zehn Jahre Haft für Mann in Köln nach Säureangriff auf frühere Partnerin

Wegen eines Angriffs mit Schwefelsäure auf seine frühere Lebensgefährtin hat das Landgericht Köln einen im September 1980 geborenen Mann am Freitag zu zehn Jahren Haft verurteilt. Er soll dem Opfer zudem 250.000 Euro Schmerzensgeld nebst Zinsen zahlen, wie ein Gerichtssprecher nach dem wegen schwerer Körperverletzung geführten Verfahren mitteilte. Der Mann hatte die Tat gestanden.

Nach Explosionen in Köln: Ermittler fahnden mit Bildern nach Verdächtigem

Im Zusammenhang mit einer Serie von Sprengstoff- und Brandanschlägen in Köln und Umgebung fahnden die Ermittler mit Bildern nach einem Verdächtigen. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, liegen Fotos einer Überwachungskamera aus dem Kölner Hauptbahnhof vor. Darauf sei der Mann zu sehen, der am Mittwochmorgen in der Kölner Innenstadt die Schaufenster eines Geschäfts eingeschlagen und einen Brandsatz gezündet haben soll.

Russischer Staatsbürger in Polen wegen Angriffs auf Nawalny-Vertrauten in U-Haft

Sechs Monate nach dem Angriff in Litauen auf Leonid Wolkow, einen Vertrauten des verstorbenen russischen Oppositionellen Alexej Nawalny, hat die polnische Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen einen mutmaßlichen Täter aus Russland aufgenommen. Wie die polnische Generalstaatsanwaltschaft am Freitag mitteilte, werden dem als Anatoli B. bezeichneten Mann drei Straftatbestände zur Last gelegt, darunter politisch motivierte Körperverletzung. Neben B. wird demnach auch gegen sechs polnische und einen belarussischen Staatsbürger ermittelt.

Lebenslange Haft wegen Heimtückemordes an Ehefrau für Mann in Oldenburg

Wegen Mordes aus Heimtücke an seiner Ehefrau hat das Landgericht Oldenburg am Freitag einen 50-Jährigen zu lebenslanger Haft verurteilt. Wie ein Gerichtssprecher mitteilte, wurde der Mann als voll schuldfähig eingestuft. Das Gericht folgte mit seinem Urteil den Anträgen von Staatsanwaltschaft und Nebenklage. Die Verteidigung hatte auf acht Jahre Haft wegen Totschlags plädiert.

Textgröße ändern: