The National Times - Stark-Watzinger fordert gezielte Vorbereitungen in Schulen für Corona-Herbst

Stark-Watzinger fordert gezielte Vorbereitungen in Schulen für Corona-Herbst


Stark-Watzinger fordert gezielte Vorbereitungen in Schulen für Corona-Herbst
Stark-Watzinger fordert gezielte Vorbereitungen in Schulen für Corona-Herbst / Foto: © AFP/Archiv

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) hat angesichts des erwarteten Anstiegs der Corona-Zahlen im Herbst gezielte Vorbereitungen in den Schulen gefordert. "Flächendeckende Schulschließungen darf es nicht mehr geben", sagte Stark-Watzinger der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Samstag. Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Karin Prien (CDU), kritisierte derweil, im Entwurf für ein neues Infektionsschutzgesetz gebe es mit Blick auf die Schulen "sehr viele Ungereimtheiten".

Textgröße ändern:

Stark-Watzinger sagte, die Wissenschaft gehe davon aus, dass sich der Winter angesichts der jetzt bekannten Varianten bewältigen lasse. "Ich gehe vom Besten aus, aber man muss sich auch auf das Schwierigste vorbereiten", fügte die Bundesbildungsministerin hinzu. Jetzt sei die Zeit, die Schulen auf den Winter vorzubereiten, etwa mit CO2-Ampeln, die die Luftqualität in Räumen messen, und guten Kommunikationswegen zu den Eltern.

"Zur Vorbereitung gehören aber auch digitale Stresstests, die zeigen sollen, ob es möglich ist, etwa Kindern in Quarantäne digitalen Unterricht zumindest anzubieten." Sollte es lokal gehäufte Ausfälle bei Lehrkräften geben, könne es punktuell zu Schulschließungen kommen.

Mit Blick auf das von der Ampel-Regierung vorgeschlagene neue Infektionsschutzgesetz sagte sie: "Wir streben in jeder Hinsicht eine verhältnismäßige Bekämpfung der Pandemie an." Die FDP-Politikerin fügte hinzu: "Deshalb ist mir auch so wichtig, dass in den Schulen keine generelle Maskenpflicht herrscht." Wie weitere Ausnahmen aussehen, werde im Parlament diskutiert. Die Corona-Politik werde aber nicht "zum Spaltpilz" für die Ampel-Regierung.

KMK-Präsidentin Prien sagte im Deutschlandfunk, es gebe Nachbesserungsbedarf beim Infektionsschutzgesetz. Dass der Entwurf unter anderem eine Maskenpflicht für die ersten bis vierten Klassen ausschließe, sei "keine kluge Herangehensweise". Es gebe viele Regelungen in dem Entwurf, die überarbeitet werden müssten, betonte die Bildungsministerin von Schleswig-Holstein. Als Beispiel nannte sie die Regelungen zur Einschränkung der Maskenpflicht. "Das macht insbesondere für Kinder und Jugendliche überhaupt keinen Sinn", so Prien.

Die Pläne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Justizminister Marco Buschmann (FDP) für das neue Infektionsschutzgesetz sehen vor, dass die geplante Maskenpflicht bei Freizeit, Kultur oder Sport sowie in der Gastronomie entfällt, wenn ein negatives Testergebnis vorgelegt wird oder die letzte Impfung nicht länger als drei Monate zurückliegt.

Derweil kritisierte Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) das Bundesförderprogramm für Luftfilteranlagen, mit dem Corona-Infektionen in Klassenräumen reduziert werden sollen. Das Programm sei "ein Flop", sagte Rabe der Düsseldorfer "Rheinischen Post" vom Samstag.

Offiziell gefördert würden vom Bund Luftfilter nur in solchen Räumen, die nicht gelüftet werden könnten, also entweder über gar keine Fenster verfügten oder nur über Fenster, die nicht geöffnet werden können. "Solche Unterrichtsräume gibt es in der Regel in keiner normalen Schule", so Rabe.

Im Rahmen des Förderprogramms "Mobile Luftreiniger 2021" hatte die Bundesregierung für die Anschaffung mobiler Luftreinigungsgeräte in Einrichtungen für Kinder unter zwölf Jahren 200 Millionen Euro bereitgestellt. Bislang wurden die Mittel nicht vollständig abgerufen.

N.Roberts--TNT

Empfohlen

Kultusministerkonferenz: Schülerzahl steigt bis 2035 voraussichtlich um 758.000

Bis zum Jahr 2035 wird die Zahl der Schülerinnen und Schüler in Deutschland voraussichtlich von knapp 11,1 Millionen im Jahr 2023 um 758.000 auf rund 11,8 Millionen steigen. Das ist ein Anstieg um 6,8 Prozent, wie die Kultusministerkonferenz (KMK) am Freitag in Berlin mitteilte. In den westdeutschen Flächenländern und den Stadtstaaten erwartet sie einen Anstieg, in den ostdeutschen Flächenländern einen Rückgang.

Zahl der Einschulungen in Deutschland erstmals seit Jahren wieder leicht gesunken

Die Zahl der Einschulungen ist im laufenden Schuljahr leicht gesunken. Zu Beginn des Schuljahres 2024/2025 wurden in Deutschland 827.500 Kinder eingeschult, das waren 0,5 Prozent weniger als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Damit ging die Zahl erstmals seit dem Schuljahr 2015/2016 wieder zurück. Grund dürfte laut Statistikamt die geringere Zuwanderung ukrainischer Kinder sein.

Zusätzliche Arbeitsstunde für Grundschullehrer in Bayern unwirksam

Eine in Bayern 2020 von der Landesregierung eingeführte Regelung für eine zusätzliche Arbeitsstunde für Grundschullehrkräfte ist unwirksam. Mit einem am Dienstag veröffentlichten Urteil gab der bayerische Verwaltungsgerichtshof dem Normenkontrollantrag einer Grundschulleiterin statt. Allerdings eröffnete das Gericht dem Freistaat die Option für einen rückwirkenden Neuerlass zu der Mehrarbeit. Dafür müsse aber nach den gesetzlichen Vorgaben ein vorübergehender Personalbedarf bestehen oder bestanden haben.

Studie: Digitale Kompetenzen von Achtklässlern über internationalem Durchschnitt

Die digitalen Kompetenzen von Achtklässlern in Deutschland liegen einer Studie zufolge über dem internationalen Durchschnitt. Ein Grund dafür sei, dass sich die technische Ausstattung der Schulen innerhalb der vergangenen zehn Jahre deutlich verbessert habe, teilten die Kultusministerkonferenz (KMK) und das Bundesbildungsministerium (BMBF) am Dienstag in Berlin mit. Lehrerinnen und Lehrer nutzten digitale Medien deutlich öfter als früher.

Textgröße ändern: