The National Times - Zusätzliche Arbeitsstunde für Grundschullehrer in Bayern unwirksam

Zusätzliche Arbeitsstunde für Grundschullehrer in Bayern unwirksam


Zusätzliche Arbeitsstunde für Grundschullehrer in Bayern unwirksam
Zusätzliche Arbeitsstunde für Grundschullehrer in Bayern unwirksam / Foto: © AFP/Archiv

Eine in Bayern 2020 von der Landesregierung eingeführte Regelung für eine zusätzliche Arbeitsstunde für Grundschullehrkräfte ist unwirksam. Mit einem am Dienstag veröffentlichten Urteil gab der bayerische Verwaltungsgerichtshof dem Normenkontrollantrag einer Grundschulleiterin statt. Allerdings eröffnete das Gericht dem Freistaat die Option für einen rückwirkenden Neuerlass zu der Mehrarbeit. Dafür müsse aber nach den gesetzlichen Vorgaben ein vorübergehender Personalbedarf bestehen oder bestanden haben.

Textgröße ändern:

Die am 1. August 2020 in Kraft getretenen Regelungen sahen die Einführung eines verpflichtenden Arbeitszeitkontos für Grundschullehrkräfte als sogenanntes Ansparmodell vor. Damit sollte ein 2019 bis 2024 prognostizierter Fehlbedarf von 1400 Vollzeitstellen an Grundschullehrkräften gedeckt werden.

Die bayerischen Grundschullehrer sollten von 2020 bis 2028 für jeweils insgesamt fünf Jahre wöchentlich eine zusätzliche Unterrichtsstunde leisten. Der Beginn des individuellen Fünfjahreszeitraums war dabei nach Lebensalter gestaffelt.

Die so angesparte Arbeitszeit sollte ab dem Schuljahr 2028/2029 durch eine fünfjährige Ausgleichsphase mit einer um eine Wochenstunde verringerten Unterrichtsverpflichtung wieder abgebaut werden. Außerdem gab es weitere Maßnahmen wie eine Mindeststundenzahl bei Teilzeit oder ein Aussetzen von Sabbatmaßnahmen. Durch die gewonnenen Kapazitäten sollten erfahrene Grundschullehrkräfte an Mittel- und Förderschulen versetzt werden.

Nach Entscheidung der Richter setzt ein verpflichtendes Ansparmodell auf gesetzlicher Grundlage einen länger andauernden, aber vorübergehenden Personalbedarf voraus. Zuschnitt und Laufzeit des Ansparmodells müssten sich dabei an der Bewältigung des Bedarfs orientieren.

Das bayerische Kultusministerium habe aber in seiner Prognose die Effekte der weiteren Maßnahmen nicht berücksichtigt. Zudem habe es mit einer überholten Lehrerbedarfprognose gearbeitet. Nach der aktuelleren Prognose war für drei Schuljahre in dem vorgesehenen Zeitraum kein Arbeitszeitkonto erforderlich.

D.S.Robertson--TNT

Empfohlen

Zwölf Prozent aller allgemeinbildender Schulen in Deutschland sind Privatschulen

Zwölf Prozent aller allgemeinbildenden Schulen in Deutschland sind Privatschulen. Im Schuljahr 2023/2024 befanden sich rund 3800 allgemeinbildende Schulen in privater Trägerschaft, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Daneben gab es knapp 29.000 öffentliche allgemeinbildende Schulen.

Lange Betreuungszeiten in Kitas binnen zehn Jahren um 30 Prozent gestiegen

Die Zahl der Kita-Kinder, die mehr als 35 Stunden pro Woche betreut werden, ist binnen zehn Jahren um 30 Prozent gestiegen. Knapp zwei Drittel von ihnen wurden zuletzt mehr als 45 Stunden pro Woche betreut, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Im Schnitt werden Kitakinder 36,1 Stunden pro Woche betreut.

Revolutionäre Lernplattform: Bestes für den Mittelstand

Ein Lernsystem (iLMS) ermöglicht Unternehmen eine zukunftsweisende, dynamische und individuell zugeschnitte Weiterbildung der Mitarbeiter.

Studienfinanzierung: Jeder sechste Studierende mit staatlicher Unterstützung

Jeder sechste Studierende in Deutschland erhält staatliche Unterstützung. Im Jahr 2023 bezogen knapp 485.000 Studentinnen und Studenten und damit 16,9 Prozent Bafög, Stipendien oder Studienkredite, wie das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) am Donnerstag in Gütersloh mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahr war das eine Steigerung von weniger als einem Prozentpunkt, die vor allem auf einer Zunahme der Bafög-Empfänger beruhte.

Textgröße ändern: