The National Times - Studieren ohne Abitur: Erstmals Rückgang bei Zahl der Erstsemester

Studieren ohne Abitur: Erstmals Rückgang bei Zahl der Erstsemester


Studieren ohne Abitur: Erstmals Rückgang bei Zahl der Erstsemester
Studieren ohne Abitur: Erstmals Rückgang bei Zahl der Erstsemester / Foto: © AFP/Archiv

Die Zahl der Studienanfänger ohne allgemeine Hochschul- und Fachhochschulreife ist erstmals zurückgegangen. Das zeigt eine am Dienstag in Gütersloh veröffentlichte Auswertung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE). Die Zahl der Erstsemester ohne Abitur oder Fachabitur sank von rund 16.000 im Jahr 2021 auf knapp 13.000 im Jahr 2022, was einem Anteil von 2,7 Prozent an allen Studienanfängern entspricht.

Textgröße ändern:

Als Gründe sieht das CHE den allgemeinen Rückgang bei den Erstsemesterzahlen im gesamten deutschen Hochschulbereich. Zusätzlich könnten sich beim Studium ohne Abitur im Jahr 2022 auch noch die Corona-Nachwirkungen sowie die gestiegenen Kosten durch die Inflation und steigende Energiepreise ausgewirkt haben. Denn vier von zehn Studierenden ohne Abitur schreiben sich wegen der flexiblen Studienmöglichkeiten an einer privaten Hochschule ein, wo Studiengebühren anfallen.

Vergleichsweise konstant blieb die Zahl der Hochschulabsolventen ohne Abitur oder Fachabitur. 2022 schlossen rund 9500 ein Studium ab. Insgesamt absolvierten seit dem Jahr 2010 rund 85.000 Menschen ohne allgemeine Hochschul- und Fachhochschulreife ein Studium. Zugleich nahm im selben Zeitraum die jährliche Zahl der Hochschulabsolventen aus dieser Gruppe kontinuierlich zu - von etwa 2800 auf rund 9500 pro Jahr.

Auch die Zahl der Studierenden, die sich auf dem beruflichen Weg für eine akademische Ausbildung qualifizierten, bleibt mit rund 70.000 konstant hoch. Besonders im Bereich Gesundheit und Pflege gibt es demnach eine starke Nachfrage von Studieninteressierten ohne Abitur.

In den Fächern Pflegewissenschaft und -management und in der Gesundheitspädagogik qualifizierte sich mittlerweile jede beziehungsweise jeder Vierte über den Beruf für das Studium und nicht über den Schulabschluss. Auch im Medizin- und Zahnmedizinstudium gibt es derzeit rund 1100 Studierende ohne allgemeine Hochschul- und Fachhochschulreife.

D.Kelly--TNT

Empfohlen

Kultusministerkonferenz: Schülerzahl steigt bis 2035 voraussichtlich um 758.000

Bis zum Jahr 2035 wird die Zahl der Schülerinnen und Schüler in Deutschland voraussichtlich von knapp 11,1 Millionen im Jahr 2023 um 758.000 auf rund 11,8 Millionen steigen. Das ist ein Anstieg um 6,8 Prozent, wie die Kultusministerkonferenz (KMK) am Freitag in Berlin mitteilte. In den westdeutschen Flächenländern und den Stadtstaaten erwartet sie einen Anstieg, in den ostdeutschen Flächenländern einen Rückgang.

Zahl der Einschulungen in Deutschland erstmals seit Jahren wieder leicht gesunken

Die Zahl der Einschulungen ist im laufenden Schuljahr leicht gesunken. Zu Beginn des Schuljahres 2024/2025 wurden in Deutschland 827.500 Kinder eingeschult, das waren 0,5 Prozent weniger als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Damit ging die Zahl erstmals seit dem Schuljahr 2015/2016 wieder zurück. Grund dürfte laut Statistikamt die geringere Zuwanderung ukrainischer Kinder sein.

Zusätzliche Arbeitsstunde für Grundschullehrer in Bayern unwirksam

Eine in Bayern 2020 von der Landesregierung eingeführte Regelung für eine zusätzliche Arbeitsstunde für Grundschullehrkräfte ist unwirksam. Mit einem am Dienstag veröffentlichten Urteil gab der bayerische Verwaltungsgerichtshof dem Normenkontrollantrag einer Grundschulleiterin statt. Allerdings eröffnete das Gericht dem Freistaat die Option für einen rückwirkenden Neuerlass zu der Mehrarbeit. Dafür müsse aber nach den gesetzlichen Vorgaben ein vorübergehender Personalbedarf bestehen oder bestanden haben.

Studie: Digitale Kompetenzen von Achtklässlern über internationalem Durchschnitt

Die digitalen Kompetenzen von Achtklässlern in Deutschland liegen einer Studie zufolge über dem internationalen Durchschnitt. Ein Grund dafür sei, dass sich die technische Ausstattung der Schulen innerhalb der vergangenen zehn Jahre deutlich verbessert habe, teilten die Kultusministerkonferenz (KMK) und das Bundesbildungsministerium (BMBF) am Dienstag in Berlin mit. Lehrerinnen und Lehrer nutzten digitale Medien deutlich öfter als früher.

Textgröße ändern: