The National Times - Schleppende Digitalisierung und Lehrermangel: Bundesschülerkonferenz will Wende

Schleppende Digitalisierung und Lehrermangel: Bundesschülerkonferenz will Wende


Schleppende Digitalisierung und Lehrermangel: Bundesschülerkonferenz will Wende
Schleppende Digitalisierung und Lehrermangel: Bundesschülerkonferenz will Wende / Foto: © AFP/Archiv

Angesichts schleppender Digitalisierung und Lehrermangels hat die Bundesschülerkonferenz eine "radikale Bildungswende" gefordert. "Jahrzehntelang hat die Politik es verpennt, die Weichen in Richtung Zukunft zu stellen", erklärte Generalsekretärin Wiebke Maibaum am Montag in Berlin. "Wir sind die Generation, die die Rechnung bezahlt." Es dürfe jetzt "keine Ausreden mehr geben".

Textgröße ändern:

Der Ausbau der digitalen Infrastruktur an Schulen müsse drastisch beschleunigt werden, heißt es in einem auf dem Bildungskongress der Bundesschülerkonferenz am Wochenende verabschiedeten Beschluss. Mehr Tempo gehe aber nur mit weniger Bürokratie. Angesichts des Lehrkräftemangels sollten die Bundesländer nicht um Personal konkurrieren, sondern gemeinsam an einer Lösung arbeiten. Dafür müsse der Beruf attraktiver und das Lehramtsstudium reformiert werden.

Zudem fordert die Organisation mehr Chancengerechtigkeit. Der sozioökonomische Hintergrund bestimme noch immer den Bildungserfolg. Durch Pandemie und weitere Krisen seien Schülerinnen und Schüler hoher psychischer Belastung ausgesetzt. Schule dürfe kein weiterer Belastungsfaktor werden, sondern sollte bei der Bewältigung unterstützen. Dafür müsse auch die Schulpsychologie ausgebaut werden, so die Forderung.

M.A.Walters--TNT

Empfohlen

Kultusministerkonferenz: Schülerzahl steigt bis 2035 voraussichtlich um 758.000

Bis zum Jahr 2035 wird die Zahl der Schülerinnen und Schüler in Deutschland voraussichtlich von knapp 11,1 Millionen im Jahr 2023 um 758.000 auf rund 11,8 Millionen steigen. Das ist ein Anstieg um 6,8 Prozent, wie die Kultusministerkonferenz (KMK) am Freitag in Berlin mitteilte. In den westdeutschen Flächenländern und den Stadtstaaten erwartet sie einen Anstieg, in den ostdeutschen Flächenländern einen Rückgang.

Zahl der Einschulungen in Deutschland erstmals seit Jahren wieder leicht gesunken

Die Zahl der Einschulungen ist im laufenden Schuljahr leicht gesunken. Zu Beginn des Schuljahres 2024/2025 wurden in Deutschland 827.500 Kinder eingeschult, das waren 0,5 Prozent weniger als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Damit ging die Zahl erstmals seit dem Schuljahr 2015/2016 wieder zurück. Grund dürfte laut Statistikamt die geringere Zuwanderung ukrainischer Kinder sein.

Zusätzliche Arbeitsstunde für Grundschullehrer in Bayern unwirksam

Eine in Bayern 2020 von der Landesregierung eingeführte Regelung für eine zusätzliche Arbeitsstunde für Grundschullehrkräfte ist unwirksam. Mit einem am Dienstag veröffentlichten Urteil gab der bayerische Verwaltungsgerichtshof dem Normenkontrollantrag einer Grundschulleiterin statt. Allerdings eröffnete das Gericht dem Freistaat die Option für einen rückwirkenden Neuerlass zu der Mehrarbeit. Dafür müsse aber nach den gesetzlichen Vorgaben ein vorübergehender Personalbedarf bestehen oder bestanden haben.

Studie: Digitale Kompetenzen von Achtklässlern über internationalem Durchschnitt

Die digitalen Kompetenzen von Achtklässlern in Deutschland liegen einer Studie zufolge über dem internationalen Durchschnitt. Ein Grund dafür sei, dass sich die technische Ausstattung der Schulen innerhalb der vergangenen zehn Jahre deutlich verbessert habe, teilten die Kultusministerkonferenz (KMK) und das Bundesbildungsministerium (BMBF) am Dienstag in Berlin mit. Lehrerinnen und Lehrer nutzten digitale Medien deutlich öfter als früher.

Textgröße ändern: